Unsere Vision

Grund und Boden
Landwirtschaftliche Flächen sind viel mehr als reine Produktionsflächen, auf denen man den größtmöglichen Ertrag oder den maximalen Pachtzins erzielen kann. Wer die wichtigen anderen Aspekte außer Acht lässt, wird seiner Verantwortung als Grundbesitzer, aber auch als Landwirt nicht gerecht und übersieht, welch enormen Einfluss, negativ oder positiv, die Bewirtschaftung einer Fläche hat.
Äcker und Wiesen sind Lebens- und Nahrungsraum für Insekten und Wildtiere, sie prägen das Landschaftsbild und sind für die Identifizierung der Menschen mit Ihrer Heimat maßgeblich. Sie sind aber auch Gegenstand von sozialen Gefügen und Vereinbarungen wie z.B. im Erbfall oder bei Pachtvereinbarungen.
Denn die ganze Rechnung wird anders, wenn Flächeneigentümer sehen, dass Rendite mehr als Geld bedeutet. Erweitern wir die Kapitalrechnung um Bodenfruchtbarkeit, Artenvielfalt, gesundes Grundwasser und lebendige Beziehungen – sieht die Rechnung ganz anders aus.
„Alles könnte anders sein, wenn die Rechnung stimmen würde.“

Situation
Nachhaltige Landwirtschaft ist für uns Menschen überlebenswichtig. Doch unsere landwirtschaftliche Nutzfläche wird jedes Jahr weniger, wertvolle Böden werden überbaut, Wiesen und Weiden aufgegeben oder zu Lasten der Artenvielfalt, der Bodengesundheit usw. intensiviert.
Agrarpolitik, die Subventionen vor allem an die Flächengröße koppeln, gibt kleinen Bauernhöfen kaum eine Überlebenschance.
Intensiv wirtschaftende Betriebe (z.B. Biogas- oder große Tiermastbetriebe) treiben zudem die Pachtpreise in die Höhe und verschärfen den Konkurrenzkampf zu Lasten der kleineren und weniger intensiv wirtschaftenden Betriebe. (vgl. „Landwirtschaft mit Zukunft“ aus der Reihe BN INFORMIERT)
Gleichzeitig findet auf dem Pachtmarkt ein gesellschaftlicher Umbruch statt. Viele Menschen der Erbengeneration sind plötzlich Grundbesitzer und haben weder einen Bezug zum Land noch zu den Landbewirtschaftern. Eine Entfremdung von Besitz und Verantwortung ist die Folge. Gleichzeitig ist diese Generation häufig an ökologischen Verbesserungen interessiert, ohne allerdings zu wissen, wie sie diese auf ihren eigenen Flächen umsetzen kann oder über was sie eigentlich mit den Bewirtschaftern verhandeln könnte.

Lösungswege
Rund 50% der landwirtschaftlichen Flächen in Bayern müssen durch die Landwirtschaft zu gepachtet werden – ein gigantisches Potenzial, um Veränderungsprozesse in der Landnutzung zu initiieren …mehr Information. Das Projekt A.ckerwert will bewusst machen, dass Landverpächter eine Mitverantwortung für die Bewirtschaftungsweise ihrer Flächen haben. Sie können dem Landwirt durch einen fairen Pachtpreis finanziellen Spielraum verschaffen, um neue Wege der Bewirtschaftung zu gehen, die sowohl Flächen als auch Natur schont. Das Projekt will Landverpächtern Hilfestellung geben, um diese Verantwortung wahrnehmen zu können. Im Mittelpunkt steht hierbei der Konsens und die enge Zusammenarbeit mit dem Landwirt, um eine Realisierung und eine Akzeptanz der Maßnahmen zu erzielen. A.ckerwert will eine Plattform sein, um Menschen zusammenzubringen, Erfahrungen auszutauschen und Unterstützung bei der Realisierung der vereinbarten Ziele zu geben.
Vorher waren meine Äcker nur eine Zahl in der Steuererklärung, jetzt habe ich sie wieder in meine Verantwortung genommen.

Haltung
Die jüngste Vergangenheit zeigt deutlich, dass es zwischen Landwirtschaft auf der einen und Umweltschutz auf der anderen Seite auch ein Kommunikationsproblem gibt.
Das Projekt A.ckerwert will ganz ausdrücklich diesen Weg nicht weiter gehen und ganz offensiv und bewusst den Austausch und Dialog zwischen Belangen von Natur- und Umweltschutz und Interessen des einzelnen Landwirts suchen.
Echtes Interesse an den Anliegen des Gegenübers, Ehrlichkeit und Offenheit für neue Wege und verantwortliches Handeln sind die Grundpfeiler, auf die wir bauen.