Beispielflächen

Vom Wunsch zur Umsetzung
– ein Überblick –
Mittlerweile hat A.ckerwert mehr als 120 Flächeneigentümer:innen auf ihrem Weg vom Wunsch nach mehr Natur und Nachhaltigkeit auf ihren Flächen begleitet.
Das nehmen wir doch gerne zum Anlass für einen Rückblick und um uns bei allen Beteiligten zu bedanken.

Wasserflächen sorgen für Resilienz
in Rechtmehring
„Wie können wir mehr für Biodiversität aber auch für die Widerstandsfähigkeit unserer Flächen gegenüber extremen Wetterereignissen machen?“ Mit diesen Fragen hat sich Fam. Jaborsky letztes Jahr an A.ckerwert und den Biodiversitätsberater Matthias Nirschl vom Landratsamt Mühldorf gewandt. Was ist daraus geworden?
„Seit deinem Besuch hat sich viel getan. Unsere Wiese wurden bereits im Herbst mit Wiesenpflanzensamen aufgewertet und sind im Vertragsnaturschutzprogramm aufgenommen, so wie unser Obstgarten. Unser Acker wird dieses Jahr zu Hälfte in Grünland umgewandelt. Der dann noch bestehende Acker mit Emmer und Ackerwildkräutern bestückt. Darüber hinaus ist noch eine Wiese wieder vernässt worden, es sind fünf Tümpel entstanden die miteinander verbunden sind. Vielen Dank noch mal für deinen damaligen Besuch, er hat uns bestärkt in dem was wir da tun!
Viele Grüße Birgit und Stephan Jaborsky „

Ackerwildkräuter
in Petersdorf
Die Idee, am Projekt „Ackerwildkräuter erhalten und fördern mit Bio-Betrieben in Bayern“ teilzunehmen wurde in der Beratung durch A.ckerwert entwickelt. Familie Ehm als Flächeneigentümer fand die Vorstellung von Frauenspiegel, Acker-Rittersporn und Co auf ihren Flächen sofort spannend.
Biolandwirt Christoph Reiner www.biohof-reiner.de aus Petersdorf hat die Idee der Ackerwildkräuter sofort aufgegriffen.
Nun kam die Biobauern Naturschutz Gesellschaft ins Spiel. Sie übernahm die fachliche Beratung. Das kostbare Saatgut stellte die Bayerische Kulturland Stiftung zur Verfügung.

Demonstrationsfläche in Teisbach
5 ha Acker als Lebensraum für Rebhuhn und Co
Vor Jahren hat Helmut Harlander die Grundstücke von seinen Eltern übernommen und die damals bestehenden Pachtverträge einfach weiter laufen lassen.
Zusammen mit dem angehenden Agraringenieur und Landwirt Max Garr konnte mit Hilfe des Vertragsnaturschutzprogramms (VNP) eine gute Lösung für Landwirt und Natur gefunden werden.
Auf der Demonstrationsfläche ist im Sommer 2019 ein „Gedankenpfad“ zum Thema „Wir und die Anderen – vom großen Verschwinden der Arten“ entstanden. Der Pfad, der zwischen Blühflächen und VNP Fläche angelegt wurde kann jederzeit besucht werden.


Artenreiche Wiesen für Galloways
Mit Hilfe des Vertragsnaturschutz vom Maisacker zum bunten Grünland
Der Biobetrieb Oberkühbuch war auf der Suche nach Weide- und Wiesenflächen für seine Galloway Herde.
Nun kam die Flächeneigentümerin ins Spiel, die sich eine andere Nutzung ihres geerbten Grundes wünschte. Die beiden neuen Vertragspartnerinnen waren sich sofort sympathisch und nun werden die Flächen im nächsten Jahr unter Vertragsnaturschutzauflagen vom Maisacker zur artenreichen Wiese verwandelt. Wir und die glückliche Flächeneigentümerin freuen uns genauso über den neu geschaffenen Lebensraum wie die Galloways, die sich sicher die Kräuterwiese schmecken lassen.

Wiese wird Biotoptrittstein
und verbindet Flora und Fauna im Rahmen der „Quervernetzung Grünes Band“
Plötzlich waren sie Wiesenbesitzer, die Geschwister Andrea Kramer und Ludwig Faschingbauer. Ihre Eltern hatten ihnen die Fläche in Lackenhäuser im Bayerischen Wald im österreichisch-tschechischen Grenzgebiet überschrieben.
Doch beide leben mit ihren Familien nicht vor Ort. Trotzdem. Der Natur etwas zurückgeben, dafür müsste sich die Wiese inmitten einer Grünlandfläche doch eignen, dachten sie sich. Lioba Degenfelder von A.ckerwert stellte den Kontakt zu Tobias Windmaißer vom BUND her, der das Projekt „Quervernetzung Grünes Band“ betreut.
Und genau – mit Gehölzpflanzungen, Lesesteinriegeln und dem Beibehalten der Mährhythmen durch einen Biobauern wird die Fläche Trittsteinbiotope anbieten und mehr Strukturvielfalt in die Landschaft bringen. Tobias Windmaißer unterstützt die Geschwister und ihre Familien bei der richtigen Gehölzauswahl, berät sie zu den Pflegemaßnahmen und organisiert die Unterstützung und Fördermöglichkeiten der Maßnahmen. „Mit dieser tollen fachlichen Beratung trauen wir uns zu, die Wiese im Familienbesitz zu behalten und langfristig naturgerecht zu entwickeln“, sagt Andrea Kramer. Denn diese Fläche soll nicht nur Flora und Fauna zusammenhalten, sondern auch das Bindeglied für die nächste Generation sein.
Weitere Infos zum Projekt „Quervernetzung Grünes Band“ finden Sie hier.


Ein echtes Generationenprojekt –
Neuverpachtung von Ackerflächen in Niederwinkling

Drei Generationen der Familie Wallner als Flächeneigentümerinnen waren sich einig: Nachdem ihr früherer Bewirtschafter die Landwirtschaft aufgab,wollen sie nun ihre Ackerflächen in Niederwinkling, Lkr. Straubing an einen Biobetrieb verpachten. Dank eines wunderbar funktionierenden Netzwerk über das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und die Hans-Lindner-Stiftung fanden die Eigentümerinnen den Weg zu A.ckerwert. Zusammen mit dem Landschaftspflegeverband Straubing und den neuen Pächtern vom Naturlandbetrieb der Familie Retzer wurden noch Ideen für zusätzlichen Arten- und Naturschutz und mögliche Förderprogramme besprochen.

Noch mehr Freiheit in Garneck
Wiesen und Weiden für Rinderhalter Jetzlsperger
Dem Verpächter Herbert Salzeder ist wichtig, dass sein Boden die Vitalität und somit seine Wertigkeit behält oder sogar besser wird. Deshalb hat er sich für die Verpachtung seiner Flächen für den Betrieb von Familie Jetzlsperger in Garneck entschieden.
Dessen Leitgedanke ist die Achtung der Tiere und der verantwortungsvollem Umgang mit der Natur. Das heißt Ganzjahresfreilandhaltung, Leben im Herdenverband, Besamung durch Natursprung, natürliche Aufzucht der Kälber. Geschlachtet werden die Tiere direkt auf der Weide per Bolzenschuss. Der Betrieb hat schon Erfahrung mit Naturschutzprojekten in Kooperation mit dem Landschaftspflegeverband Rottal-Inn.

BIOplus auf Ackerland
Artenschutzmaßnahmen ergänzen Bioanbau
Familie Unterholzner als Flächeneigentümer hat sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. Doch am Ende stand fest: „Wir wollen eine deutliche Veränderung für unsere Ackerflächen hin zu mehr Natur und nehmen die Verantwortung für unseren Grund und Boden an.“
Der neue Pächter, BIOLAND Bauer Jakobus Limmer war von Anfang an dabei als es nun darum ging, Vorschläge für eine Verbesserung der Artenvielfalt aber auch der Bodenvitalität zu erarbeiten. Nach Beratungen durch die BIOLAND Naturschutzexpertin Fr. Schertler standen die Maßnahmen fest. Das Vertragsnaturschutzprogramm als geeignetes Förderinstrument wird einen Teil des Mehraufwands für den Landwirt finanziell ausgleichen.

Ein blütenreich entsteht
Familie Breu lässt auf 12.000 qm eine Blühfläche für Hummeln & Co entstehen
Der Wunsch nach einer Veränderung in der Nutzung ihrer Ackerflächen bestand für Familie Breu aus Wendelskirchen schon länger. In Zusammenarbeit mit dem BUND Naturschutz wurde schon eine Hecke angelegt.
Jetzt lässt die Familie mit Hilfe des Projekts BienenBlütenReich des Netzwerks Blühende Landschaft ein buntes Mosaik für Bienen, Hummeln und viele andere Blütenbestäuber entstehen. Das Saatgut wird über das Netzwerk zur Verfügung gestellt. Die Fläche stellt die Familie kostenlos zur Verfügung.
Die Motivation ist klar: “Wir wollen was für die Artenvielfalt tun und wichtigen Lebensraum schaffen und damit Vorbild sein statt nur zu reden.“

Blumenbunt statt grasgrün
– die Wiesengeschichte von Dieter Gewies
Als sein vorheriger Pächter die Wiese von Dieter Gewies direkt hinter seinem Haus nicht mehr selbst bewirtschaftet sondern einem Lohnunternehmer das Mähen überlässt, stellt der ehemalige Further Bürgermeister fest, dass immer schwerere Traktoren rollen.
Der Wunsch des Naturliebhabers nach einer schonenderen Nutzung wird immer lauter. Bei einem gemeinsamen Termin von Gewies, Fachberater Pschibul-Markgraf und A.ckerwert wird nicht nur die Wiese auf ihr Artenreichtum geprüft sondern auch Maßnahmen erarbeitet, wie das Blühen, Summen und Krabbeln erhalten und verbessert werden kann.
Der neue Bewirtschafter, ein Nachbar von Gewies lässt sich gerne auf die Vereinbarungen ein, Gewies verzichtet sogar ganz auf den Pachtzins und freut sich statt dessen über mehr „bunt im grün“.

Blühfläche statt Maisanbau
Familie Angerstorfer freut sich an Feldhasen in ihrer Nachbarschaft
Als Jäger weiß Walter Angerstorfer aus Höfen bei Dingolfing, dass frühere Allerweltsarten wie Feldhase, Rebhuhn und Fasan mittlerweile nicht mehr selbstverständlich in unserer Agrarlandschaft anzutreffen sind. Deshalb war für ihn die Entscheidung nicht schwer, aus seinem Maisacker im letzen Jahr eine Blühfläche zu machen. Tatkräftige Unterstützung bekam er von seinem Bruder und seinem Vater. Nun blüht die Fläche direkt an seinem Haus schon im zweiten Jahr zur Freude von Feldhase und Co. Seiner Frau macht er mit der bunten Blütenpracht eine ebensolche Freude. Sie sagt: „Seit letztem Sommer stehen immer frische Blumen auf unserem Tisch.“

Flächeneigentümerin Evi Breu:
“Die Anregungen durch A.ckerwert gaben uns die letzten wichtigen Informationen,
um vom Wunsch zur Umsetzung zu kommen.“